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Giovanni Antonio Magini

Wir präsentieren 25 dekorativ kolorierte Kupferstichkarten verschiedener Teile Italiens aus der Erstausgabe des berühmten Atlasses “Italia” von Giovanni Antonio Magini (1555-1617).

Magini wurde 1555 in Padua geboren. Er studierte an der Universität Bologna, wo er 1579 seinen Abschluß in Philosophie erlangte.

An der gleichen Universität wurde er 1587 zum Professor für Mathematik ernannt und triumphierte damit über Galileo Galilei, der ebenfalls für die Stelle in Frage kam.

Magini kann mit Fug und Recht als Universalgelehrter bezeichnet werden, umfaßten seine Interessen doch Geographie, Astronomie, Astrologie und mathematische Disziplinen wie Trigonometrie und Vermessungskunde aber auch “Miracula medica”, “Mysteria chimica” und Metoposkopie (die Kunst, das Wesen eines Menschen anhand der Faltenlinien seiner Stirn zu bestimmen).

Entsprechend schrieb Magini auch viele wissenschaftliche Abhandlungen über verschiedene Themen wie Planetentheorie (wo er ein geozentrisches Weltbild vertrat, nicht das heliozentrische von Kopernikus), die Anwendung von Astrologie in der Medizin oder die Benutzung von Quadranten in der Astronomie und Vermessung.

In Bezug auf seine geographischen Interessen war seine erste Publikation eine kommentierte Ausgabe von Ptolemäus‘ „Geographia“ (Köln, 1596).

Maginis Hauptwerk, das ihn große Teile seiner Lebenszeit in Anspruch nahm, ist „Italia“, ein Atlas der detailierte Karten aller italienischen Regionen enthält, versehen mit genauer Benennung und historischen Angaben.

Die Arbeit an „Italia“ begann circa 1594. Für das Projekt war viel Geld vonnöten, sodaß Magini neben seiner Lehrtätigkeit in Bologna mehrere andere Beschäftigungen annehmen mußte, obwohl die Regierungen von Messina und Genua Maginis Projekt auch finanziell unterstützten.

Eine dieser Beschäftigungen führte ihn nach Mantua an den Hof von Herzog Vincenzo Gonzaga. Der Hof von Mantua war einer der prächtigsten seiner Zeit in Italien und Gonzaga war ein wichtiger Förderer der Künste und Wissenschaften. Er beschäftigte unter anderem Monteverdi und Rubens.

Auch Magini wurde von ihm unterstützt, wurde Hofastrologe sowie Hauslehrer in Mathematik für die Prinzen Francesco und Ferdinando.

Gonzaga förderte auch Maginis Atlasprojekt und ließ kartographisches Material der verschiedenen italienischen Regionen zu ihm bringen. Magini widmete seinen Atlas schließlich Gonzaga, und seine Karte des Herzogtums Montferrat widmete er Caterina Medici Gonzaga. Er widmete generell viele seiner Karten Herrschern, Aristokraten und Geistlichen, so etwa die Karte von Bologna dem Kardinal Sforza.

Obwohl die meisten Karten bereits bis 1613 vollendet waren, wurde der Atlas erstmals 1620 veröffentlicht, 3 Jahre nach Maginis Tod, von seinem Sohn Fabio in Bologna.

Maginis kartographisches Werk hatte großen Einfluß auf andere wichtige Kartographen und auch niederländische Verleger, die Ihre Karten von Italien nach den Werken von Magini verfertigten. Sogar Ortelius verwendete 2 seiner Karten, die bereits in den 1590er-Jahren fertig gestellt waren: die Karte von Bologna (Ort124) und die Karte von Romagna (Ort134).

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